Politische Bewegung in der Tierheimkrise -

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- Bundestag berXt Xber Antrag 'Tierschutz stXrken - Tierheime entlasten'

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Bereits seit Jahrzehnten erfüllen die Tierheime Aufgaben für die öffentliche Hand etwa wie bei der Fundtierbetreuung. Die Kommunen, ebenso wie Bund und Länder, zahlen dafür jedoch keine kostendeckenden Zuschüsse

Bonn - gestern hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag "Tierschutz stärken - Tierheime entlasten" in erster Lesung in den Bundestag eingebracht. In der Initiative machen sich Bündnis 90/Die Grünen für einen Hilfsfonds für Tierheime sowie eine bundesweit einheitliche Rahmenregelung zum Thema Fundtiere stark. Darüber hinaus wird die SPD-Bundestagsfraktion den Antrag "Tierschutz bei Katzen verbessern" vorlegen. Da die Tierheime aufgrund der Katzenschwemme und der damit verbundenen finanziellen Kosten stark belastet sind, fordert die SPD eine Regelung zur verpflichtenden Kennzeichnung, Registrierung und Kastration von Katzen mit Freilauf und frei lebenden Katzen.

Anlässlich der Einbringung des Antrages "Tierschutz stärken - Tierheime entlasten" zur Beratung im Deutschen Bundestag erklärt Undine Kurth, parlamentarische Geschäftsführerin und tierschutzpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen: "Die Aufgaben der Tierheime in Deutschland nehmen von Jahr zu Jahr zu. Ihre finanziellen Mittel nicht. Notwendige Erweiterungsinvestitionen müssen unterbleiben, zusätzliches Personal kann nicht eingestellt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind oft am Ende ihrer physischen und psychischen Kräfte. Ihnen und den von ihnen betreuten Tieren, insbesondere den zahlreichen Katzen, zu helfen, ist Anliegen unseres heute in den Bundestag eingebrachten Antrages."

Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt beide Vorstöße ausdrücklich. Schon seit geraumer Zeit kämpft der Verband mit Nachdruck für diese Ziele. "Wir freuen uns, dass jetzt endlich eine breite politische Diskussion zur Tierheimnotlage angestoßen wird und erwarten eine breite Zustimmung in den Ausschüssen - losgelöst von parteipolitischen Farbenspielen", äußert sich Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Dafür kämpfen wir seit langem". Der Verband konnte bereits Gespräche auf Arbeitsebene mit den kommunalen Spitzenverbänden anstoßen, nachdem sich Wolfgang Apel im Juli in einem offenen Brief an die Funktions- und Mandatsträger auf kommunaler Ebene gewandt hatte, um Unterstützung einzufordern. Auch bei der Demonstration vor dem Bundesrat im September gemeinsam mit den dem Verband angeschlossenen Tierschutzvereinen und Tierheimen gab es viele Zusagen von Seiten der Politik. "Wir werden verfolgen, ob alle Parteien Wort halten, denn die Tierheime können nicht mehr lä!
nger warten", so Apel abschließend.

Bereits seit Jahrzehnten erfüllen die Tierheime Aufgaben für die öffentliche Hand etwa wie bei der Fundtierbetreuung. Die Kommunen, ebenso wie Bund und Länder, zahlen dafür jedoch keine kostendeckenden Zuschüsse. So mussten Spendengelder in der Vergangenheit immer häufiger für diese Zwecke verwendet werden. Dieses Geld fehlt nun bei längst überfälligen Investitionen. Der Bedarf für letztere beläuft sich aktuell auf über 35 Mio. - dringend benötigtes Geld für wichtige Dinge wie die Renovierung von Katzenhäusern oder neue Heizungsanlagen. Hinzu kommen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, aber auch der Sozialgesetzgebung, die sich im praktischen Tierschutz negativ niederschlagen. Immer mehr Tiere werden aus finanziellen Gründen abgegeben. Die Verweildauer von Tieren in den Tierheimen erhöht sich und damit auch die Kosten.

Der Antrag der Grünen enthält ebenfalls Forderungen nach einer Rechtsverordnung zur bundesweiten Kennzeichnung, Registrierung und Kastration von Haustieren, sowie nach der Durchsetzung der bestehenden EU-Rechtsvorschriften für Haustiere, z. B. zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels.

Quellen: Pressemeldung Deutscher Tierschutzbund e.V. und Bündnis 90/Die Grünen
 
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