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Englische Bulldogge "Polli" starb unter Qualen
Von Carsten Friese
Oedheim - Sie hat vor Wut geschrien, hat geweint und spürt heute noch einen Riesen-Zorn auf einen angeblichen Hobby-Hundezüchter aus der Nähe von Halle. Rund eine Woche lang hat die Oedheimerin Julia Schenk (27) verzweifelt um das Leben des Hundebabys Polli gekämpft, das sie bei dem Mann auf eine Internet-Anzeige gekauft hatte. Dann starb die junge Hündin - durch massive Krankheiten völlig entkräftet - in ihren Armen. Wegen der Geldgier dieses Mannes habe Polli grausam leiden müssen, sagt Julia Schenk - und will andere mit ihrer Geschichte warnen.
Verschmust
Die Kfz-Meisterin wollte gern eine Englische Bulldogge haben. Sie durchforschte Züchter-adressen und Hundezeitschriften und war erstaunt, dass Züchter Preise von 2000 bis 4000 Euro für einen Welpen verlangen. Im Internet stieß sie dann auf einer Tierwelt-Seite auf einen Verkäufer in Sachsen-Anhalt, der kräftige, niedliche und sehr verschmuste English Bulli Babies anbot. Preis: 590 Euro.
Er war wirklich nett am Telefon, blickt Julia Schenk zurück. Dass neben einer Handy- auch eine Festnetznummer angegeben war, beruhigte sie. Ebenso der Hinweis des Unbekannten, dass er Hobbyzüchter und ein Impfbuch vorhanden sei.
Voller Vorfreude fuhr die Oedheimerin 350 Kilometer bis zum angegebenen Ort. Sie war geschockt, als sie den unfreundlichen Mann mit den fettigen Haaren, schlechten Zähnen und schmutzigen Kleidern sah. Auffallend apathisch habe Polli in einem Laufstall auf einer Wiese gelegen. Als der Verkäufer ihr das Hundebaby in die Arme drückte, war ihr unwohl zu Mute. Sie kaufte Polli dennoch. Weil sie mir so leid tat und ich sie nicht bei diesem Kerl in dieser dreckigen Umgebung lassen wollte. Laut Vertrag war Polli geimpft und entwurmt. Die Impfpapiere wollte der Mann nachsenden. Julia Schenk hat sie bis heute nicht.
Zu Hause erlebte die Oedheimerin mit Polli eine Tortur. Die Hündin hatte Atemnot, Durchfall, Fieber, schleimigen Ausfluss. Eine Lungenentzündung sowie massiven Wurm- und Parasitenbefall diagnostizierte der Tierarzt. Polli bekam täglich Infusionen und Antibiotika. Es nützte nichts. Sie nahm immer mehr ab und wog zuletzt noch vier Kilo. An einem Sonntag konnte sie nicht mal mehr den Kopf heben. Auf dem Weg in die Tierklinik erbrach sie. Julia Schenk hielt sie in ihren Armen und spürte plötzlich, wie Pollis Herzschlag aussetzte. Kurz danach war das Hundebaby tot.
Polizei ermittelt
Die Oedheimerin erstattete Anzeige gegen den Verkäufer. Weil ich eine Sauwut habe, dass der so weiter macht. Drei Anzeigen liegen vor, bestätigt die Polizei in Naumburg. Wegen Betrugs und Tierquälerei werde ermittelt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Wir sind an der Sache dran.
Geschäfte mit günstig eingeschmuggelten Welpen aus Osteuropa sind zurzeit ein Riesenmarkt, erklärt Petra Zipp vom Bund gegen Missbrauch der Tiere mit Landessitz in Pfullingen. Da gibt es unvorstellbare Gewinnspannen. Welpen, die zum Teil in dreckigen Schweineställen aufgezogen würden, kosten ihrer Schätzung nach 60 bis 80 Euro im Einkauf. Das Verhalten der Oedheimerin stuft sie als falsch ein. Diese Mitleidskäufe lassen das Geschäft leben, mahnt Zipp. In solch einem Fall rät sie: Kauf ablehnen und sofort Anzeige erstatten.
Hundekauf
Seriös gezogene Hunde kosten viel Geld, betont Tierärztin Kathrin Köhler vom Veterinäramt Heilbronn. Ein Zuchtwart, Untersuchungen der Hundeeltern, Impfnachweise und das Kennzeichnen führt sie an. Hunde aus Osteuropa würden oft zu früh von der Mutter abgezogen und hätten diverse Früherkrankungen. Sie rät, über Zuchtverbände wie den VDH zu suchen. Eine Alternative sind Tierheime. Dort herrscht Impfpflicht.
Quelle: http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige;art16305,14 73823
Von Carsten Friese
Oedheim - Sie hat vor Wut geschrien, hat geweint und spürt heute noch einen Riesen-Zorn auf einen angeblichen Hobby-Hundezüchter aus der Nähe von Halle. Rund eine Woche lang hat die Oedheimerin Julia Schenk (27) verzweifelt um das Leben des Hundebabys Polli gekämpft, das sie bei dem Mann auf eine Internet-Anzeige gekauft hatte. Dann starb die junge Hündin - durch massive Krankheiten völlig entkräftet - in ihren Armen. Wegen der Geldgier dieses Mannes habe Polli grausam leiden müssen, sagt Julia Schenk - und will andere mit ihrer Geschichte warnen.
Verschmust
Die Kfz-Meisterin wollte gern eine Englische Bulldogge haben. Sie durchforschte Züchter-adressen und Hundezeitschriften und war erstaunt, dass Züchter Preise von 2000 bis 4000 Euro für einen Welpen verlangen. Im Internet stieß sie dann auf einer Tierwelt-Seite auf einen Verkäufer in Sachsen-Anhalt, der kräftige, niedliche und sehr verschmuste English Bulli Babies anbot. Preis: 590 Euro.
Er war wirklich nett am Telefon, blickt Julia Schenk zurück. Dass neben einer Handy- auch eine Festnetznummer angegeben war, beruhigte sie. Ebenso der Hinweis des Unbekannten, dass er Hobbyzüchter und ein Impfbuch vorhanden sei.
Voller Vorfreude fuhr die Oedheimerin 350 Kilometer bis zum angegebenen Ort. Sie war geschockt, als sie den unfreundlichen Mann mit den fettigen Haaren, schlechten Zähnen und schmutzigen Kleidern sah. Auffallend apathisch habe Polli in einem Laufstall auf einer Wiese gelegen. Als der Verkäufer ihr das Hundebaby in die Arme drückte, war ihr unwohl zu Mute. Sie kaufte Polli dennoch. Weil sie mir so leid tat und ich sie nicht bei diesem Kerl in dieser dreckigen Umgebung lassen wollte. Laut Vertrag war Polli geimpft und entwurmt. Die Impfpapiere wollte der Mann nachsenden. Julia Schenk hat sie bis heute nicht.
Zu Hause erlebte die Oedheimerin mit Polli eine Tortur. Die Hündin hatte Atemnot, Durchfall, Fieber, schleimigen Ausfluss. Eine Lungenentzündung sowie massiven Wurm- und Parasitenbefall diagnostizierte der Tierarzt. Polli bekam täglich Infusionen und Antibiotika. Es nützte nichts. Sie nahm immer mehr ab und wog zuletzt noch vier Kilo. An einem Sonntag konnte sie nicht mal mehr den Kopf heben. Auf dem Weg in die Tierklinik erbrach sie. Julia Schenk hielt sie in ihren Armen und spürte plötzlich, wie Pollis Herzschlag aussetzte. Kurz danach war das Hundebaby tot.
Polizei ermittelt
Die Oedheimerin erstattete Anzeige gegen den Verkäufer. Weil ich eine Sauwut habe, dass der so weiter macht. Drei Anzeigen liegen vor, bestätigt die Polizei in Naumburg. Wegen Betrugs und Tierquälerei werde ermittelt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Wir sind an der Sache dran.
Geschäfte mit günstig eingeschmuggelten Welpen aus Osteuropa sind zurzeit ein Riesenmarkt, erklärt Petra Zipp vom Bund gegen Missbrauch der Tiere mit Landessitz in Pfullingen. Da gibt es unvorstellbare Gewinnspannen. Welpen, die zum Teil in dreckigen Schweineställen aufgezogen würden, kosten ihrer Schätzung nach 60 bis 80 Euro im Einkauf. Das Verhalten der Oedheimerin stuft sie als falsch ein. Diese Mitleidskäufe lassen das Geschäft leben, mahnt Zipp. In solch einem Fall rät sie: Kauf ablehnen und sofort Anzeige erstatten.
Hundekauf
Seriös gezogene Hunde kosten viel Geld, betont Tierärztin Kathrin Köhler vom Veterinäramt Heilbronn. Ein Zuchtwart, Untersuchungen der Hundeeltern, Impfnachweise und das Kennzeichnen führt sie an. Hunde aus Osteuropa würden oft zu früh von der Mutter abgezogen und hätten diverse Früherkrankungen. Sie rät, über Zuchtverbände wie den VDH zu suchen. Eine Alternative sind Tierheime. Dort herrscht Impfpflicht.
Quelle: http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige;art16305,14 73823