(Rhein-Pfalz-Kreis) Welpen: Kreis fordert nun Geld von Händlern

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Rhein-Pfalz-Kreis

Welpen: Kreis fordert nun Geld von Händlern

Eigentlich wollte die slowakische Firma, die Hundewelpen transportiert hat, Geld vom Rhein-Pfalz-Kreis für ihren Verlust. Doch nun fordert die Kreisverwaltung umgekehrt Schadensersatz: 22.000 Euro hatte sie innerhalb einer Woche in die Behandlung der Tiere investiert. Auch die Frankenthaler Staatsanwaltschaft ist weiter an dem Fall dran. Der Hundetransporter war im März bei Schifferstadt verunglückt.

Inzwischen sind viele Welpen vermittelt und gewöhnen sich langsam an ihr neues Zuhause - doch für die Behörden ist der Fall noch lange nicht abgeschlossen.

Die Kreisverwaltung in Ludwigshafen steckt mitten in einem Widerspruchsverfahren mit den slowakischen Hundehändlern. Und die Staatsanwaltschaft in Frankenthal prüft, welche strafrechtlichen Schritte sie gegen die Firma einleitet, deren Transporter am 1. März auf der A 61 bei Schifferstadt verunglückt ist.


Gerettet hatte die Feuerwehr an diesem Donnerstag 113 Hundewelpen, die allesamt in schlechter gesundheitlicher Verfassung und voller Parasiten waren. 24 Tiere sind gestorben. Der Rest konnte durch eine aufwendige medizinische Versorgung, Impfungen und eine gute Pflege gerettet werden. Veranlasst hatten die tierrechtlichen Anordnungen die Veterinäre der Kreisverwaltung. Für die slowakischen Tierexporteure die falsche Entscheidung. "Die sagen, wir hätten die Tiere weiterziehen lassen sollen", sagt Kreisveterinärin Beate Engelhardt.

So sind der Firma Einnahmen verloren gegangen, da die bestellten Hunde bei den Käufern nicht ankamen. Und deshalb forderten die Händler vom Kreis auch schon Geld (wir berichteten). Doch der hat nun beschlossen, gegen die Forderungen der Slowaken nicht nur Widerspruch einzulegen, sondern umgekehrt Schadensersatz für die Kosten geltend zu machen. "Immerhin haben wir in einer Woche rund 22.000 Euro für die Behandlung der Tiere ausgegeben", sagt Engelhardt. Das sei noch mehr, als die Händler durch den Verkauf hätten erzielen können. Die Tierärztin rechnet jedoch mit einem langwierigen Verwaltungsprozess. Die Hundeexporteure haben einen Anwalt eingeschaltet.

Den werden sie möglicherweise auch brauchen, wenn die Frankenthaler Staatsanwaltschaft Klage gegen Händler und Fahrer erhebt. Momentan prüfen die Ermittler, "ob Rechtshilfemaßnahmen einzuleiten sind", sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig. "Es hat noch keine verantwortliche Vernehmung stattgefunden." Heißt: Die slowakischen Tierhändler müssen noch über ihre Rechte informiert und mit den Tatvorwürfen konfrontiert werden. Und sie müssen die Gelegenheit bekommen, sich dazu zu äußern. "Was alles zu veranlassen ist, wird derzeit geprüft. In zwei bis drei Wochen wissen wir Konkreteres", sagt Liebig. Möglicherweise müssten dann die Kollegen in der Slowakei um Unterstützung gebeten werden.

Drei Kleingruppen werden laut Oberstaatsanwalt überprüft: "die Gruppe, die Tiere transportiert hat, die Tiere auf den Weg gebracht hat. Und die Tiere erhalten sollte - darunter auch eine Adresse bei Köln." Und drei Ermittlungsansätze verfolgt die Frankenthaler Behörde. Untersucht wird, ob bei dem Transport gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde. Darüber hinaus prüfen die Ermittler, ob die Angaben in den Begleitpapieren und Impfbescheinigungen zutreffen. Falls nicht, könnte das ein Verstoß gegen die Vorschriften für Urkunden bedeuten. Dritter Ansatz: Einige Tiere gehören Kampfhunderassen an. Da sie auch hier in Deutschland verkauft werden sollten, könnte es sich um eine illegale Einfuhr handeln.

Geprüft werden die möglichen Vergehens-Tatbestände alle nach deutschen Rechtsvorschriften. Komme es infolge der Ermittlung zu einer Anklage, dann vor dem Amtsgericht in Speyer.

Von Britta Willeke

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Einwurf: Für den Tierschutz Gut, dass die Kreisverwaltung die slowakischen Tierexporteure in die Verantwortung nimmt und der Fall von der Frankenthaler Staatsanwaltschaft obendrein noch strafrechtlich untersucht wird. Denn: Unternehmen, die so fahrlässig mit dem Tierschutz umgehen, dürfen nicht in Ruhe gelassen werden. Ihnen muss das Handwerk gelegt werden. Wie verantwortungslos die Händler mit den Tierleben umgegangen sind, zeigte der erbarmungswürdige Zustand der Welpen, der für einige Tiere schließlich sogar tödlich war. Allerdings sollte auch jeder, der sich ein Tier anschaffen möchte, verantwortungsvoll handeln und seine Quelle ganz genau prüfen. Denn wenn sich niemand auf solch zwielichtige Geschäftemacher einlässt, niemand ihr unseriöses Angebot wahrnimmt, dann können sie auch keine Tiere unter solchen quälenden Umständen auf die Reise schicken. (btw)
 

krümelsfrauchen

My-Mopssüchtel
was eine kaltschnäuzigkeit von diesen profigeiern, auch noch schadenersatz zu fordern.....da bleibt einem ja die spucke weg!
hoffentlich finden sie mittel und wege, diese drecksäcke auch wirklich dranzukriegen!
 
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