Gronau/Ochtrup ... Hund stirbt durch Giftköder

Uschi

Blindschleiche
Warnung für Hundehalter: In der Nähe der Tierpension Wülker in der Wester
wurde in der vergangenen Woche ein Hund vergiftet. Ähnliche Fälle gab es
schon vor zwei Jahren in diesem Gebiet. Foto:
(Linda Braunschweig)

Gronau/Ochtrup - Den Anblick werden Yvonne und Ralf Neier wohl so bald nicht
vergessen: Vor einer Woche starb ihr Hund „Ben“ an einer Vergiftung.
„Qualvoll“, wie Ralf Neier sagt. Der fünfjährige Berner-Sennen-Rüde
begleitete Yvonne Neier wie üblich beim Lauftraining. In der Nähe des
Hermann-Löns-Weges verschwand „Ben“, den Yvonne Neier frei laufen ließ, in
einem Gebüsch. Die Besitzerin rief den Vierbeiner, der kam auch auf sie zu,
brach jedoch zu ihren Füßen jaulend zusammen.Yvonne Neier rief ihren Mann
an, beide fuhren mit dem Hund zum Tierarzt. Doch der konnte nichts mehr
machen. „Unser erster Verdacht war sofort eine Vergiftung“, sagt Neier. Das
Paar gab den Hund zur veterinärmedizinischen Untersuchung nach Münster. „Die
Ärzte sind sich sehr sicher, dass er vergiftet wurde. Im Magen wurde ein
Hackfleischklumpen gefunden“, sagt Neier. Ein endgültiges Ergebnis stehe
noch aus.

Nicht nur das Gronauer Ehepaar trauert um „Ben“. Denn die Neiers betreuen in
einer Wohngemeinschaft des Eylardus-Werks vier Kinder, die nicht mehr bei
ihren Eltern leben können und zum Teil unter psychischen Problemen leiden.
Der Vierbeiner hatte eine Ausbildung als Therapiehund.

„Die Kinder sind fassungslos“, sagt Ralf Neier. Ihnen fällt es besonders
schwer, den plötzlichen Tod ihres Lieblings zu verarbeiten. Gemeinsam haben
sie Zettel aufgehängt, um andere Hundehalter zu warnen. Dadurch ist Neier
auf weitere Vergiftungsfälle gestoßen: Auch Erich Wülker, Inhaber der
Tierpension, hat einen Hund auf diese Weise verloren. „Das ist schon mehr
als ein Jahr her. Einer meiner Hunde lief beim Spazierengehen frei herum und
war für zehn Minuten verschwunden. Als er wiederkam, erbrach er sich und
kippte um. Kurze Zeit später war er tot“, erinnert sich Wülker. Er schaltete
damals die Polizei ein, die in dem Gebiet auch tote Katzen fand. Wülker hat
aus diesem Fall Konsequenzen gezogen: „Wir gehen dort mit den Hunden nicht
mehr spazieren. Frei laufen lassen wir sie gar nicht mehr.“

„Das war schon der dritte Hund in wenigen Jahren“, sagt auch Franz Duesmann.
Der 62-Jährige lebt mit seiner Familie ebenfalls in der Wester. Er vermutet,
dass Jäger Gift-Köder auslegen, um unter anderem Bussarde zu töten. Im Jahr
2008 hat er Anzeige erstattet, weil er in einem nahen Waldgebiet
Krähenfallen entdeckte.

Für Olaf Staehler ist das nicht nur eine Vermutung. Am 30. April 2008 war
der Forstwirt des Regionalforstamtes Münsterland in der Wester nahe der
Autobahnüberführung unterwegs, um Bäume zu kennzeichnen. Seine beiden Hunde,
ein acht Monate alter Welpe und eine zwölf Jahre alte Hündin, streiften in
seiner unmittelbaren Nähe umher. Als er den Welpen aus den Augen verlor,
machte er sich auf die Suche nach ihm. „Ich dachte, er buddelt etwas aus,
weil er Scharrbewegungen machte. Erst als ich näher kam, sah ich, dass er
Krämpfe hatte.“ Die sofortige Fahrt zum Tierarzt nach Ochtrup rettete den
Vierbeiner nicht mehr. „Das Ganze hat vielleicht eine Viertelstunde
gedauert“, sagt Staehler. Er erstattete Anzeige und gab das Tier zur
Untersuchung in ein Labor. „Ich bin noch einmal dorthin gefahren und habe in
der näheren Umgebung fünf tote Bussarde und eine Krähe gefunden, die zum
Teil schon skelettiert waren. Das war ziemlich eindeutig.“

Bei dem Gift, das später in seinem Hund gefunden wurde, habe es sich um ein
seit 1992 in Deutschland verbotenes, aber noch bis 2007 in den Niederlanden
zugelassenes Nervengift gehandelt. „Man hat mir gesagt, die Menge hätte auch
einen Menschen töten können.“ Staehlers erster Verdacht galt dem
Jagdpächter.

„Greifvögel, Marder und Ähnliches schlagen junge Kaninchen oder Hasen. Das
wollen manche Jäger nicht“, sagt Staehler. Für Ralf Woltering,
Pressesprecher des Hegerings Ochtrup, ist der Vorwurf, der neuerliche Fall
sei auf einen Jäger zurückzuführen, „ab strus und abwegig“. „Das könnte
jeder gewesen sein. Gerade wegen der Nähe zur Tierpension tippe ich eher auf
einen Hundehasser“, so Woltering. Bussarde stellten für die Jägerschaft
keine Konkurrenz dar. „Die fressen doch nur ein paar Mäuse.“

Franz Duesmann und Ralf Neier hoffen, dass dem Giftleger das Handwerk gelegt
wird. Sie bitten Spaziergänger, auf Fallen, Köder oder tote Tiere zu achten.
„Wer dort im Gelände irgendwas sieht, sollte es sofort melden“, fordert
Duesmann auf. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Wer Hinweise geben kann,
meldet sich unter ' 02553/93562315.

Borkener Zeitung
 
N

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Guest
Wenn sie den ... fassen sollten, würde ich ihm gerne eigenhändig so ein Fleischbällchen in den Mund stopfen
 

Jasmina & Cinda

My-Mops Supermops
Ist quasi bei mir um die Ecke und ich erinnere mich noch gut an die Fälle und das waren nicht wenige.
Der Hund meines alten Kollegen wurde dort auch vergiftet. Und die glauben fest daran, dass gezielt Hunde vergiftet werden.
Ganz schlimm ist das!!!
 
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