Giftwarnung München

Nicol.S

Sportmops
Heidi Juhre (70) kann die schrecklichen Bilder nicht mehr vergessen: Immer wieder muss sie daran denken, wie ihr kleiner Mischlingshund Oscar (5) Blut spuckte und um sein Leben kämpfte. Heute weiß sie: Oscar hatte großes Glück. In den vergangenen vier Wochen machte ein irrer Tierquäler mit Ködern in Unterföhring Jagd auf Vierbeiner. Mit einer erschreckenden Bilanz: Von 15 bekannten Fällen, die in die Ismaninger Tierklinik eingeliefert wurden, verendeten fünf Hunde elend. Sie alle hatten die Giftköder gefressen.
Juhre kann sich noch genau an die Wegstrecke erinnern, die sie an jenem Sonntag, 31. Oktober, mit Oscar lief. „Wir befanden uns auf dem Tunnelweg an der S-Bahn-Unterführung, der zur Aschheimer Straße führt. Dieser Abschnitt eignet sich zum Verstecken der Giftköder, weil sich dort überall Büsche und Sträucher befinden“, sagt Juhre. Kurze Zeit nach Oscars Vergiftung erfuhr sie von einer weiteren Hundehalterin, deren Hund ebenfalls betroffen war. „Eine Labrador-Dame, die fast gestorben wäre“, sagt Juhre.
Mittlerweile stehen die Hundehalter der gesamten Nachbarschaft unter Schock: „Wir alle haben Panik vor weiteren Ködern und gehen meist gemeinsam, um die Umgebung besser absuchen zu können“, sagt Juhre. Die Anwohner haben zusammen einen Flyer entworfen, auf dem sie in Unterföhring vor dem Hundehasser warnen. Darin rufen sie zu Achtsamkeit auf. „Fertigen sie Fotos als Beweismittel an und informieren Sie die Polizei“, heißt es darin.
Heidi Juhre will verhindern, dass anderen Tieren das gleiche Schicksal wiederfährt wie ihrem Oscar. „Er hat wie ein Kind geschrien. Danach war alles voller Blut.“ Weil der Arzt den Hund in der Klinik noch rechtzeitig an eine Infusion anschloss, konnte er sein Leben noch einmal retten. „Hätte ich noch länger gewartet, wäre Oscar wahrscheinlich tot“, sagt Juhre.
Sie bittet gemeinsam mit der Polizei Unterföhring um Unterstützung der Anwohner: „Wenn Sie auffällige Personen beobachten, melden Sie das unbedingt den Beamten.“ Kontakt zur Polizeiinspektion Ismaning: Tel. 089/962 43 10.

Quelle: www.Merkur-online.de
 
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