Bundesverdienstkreuz für Claudia Schürmann

HERFORD
Ein Herz für die Ungeliebten
Bundesverdienstkreuz für Claudia Schürmanns Engagement für "Bullterrier in
Not"


VON MEIKO HASELHORST


Herford. "Wer nimmt Kitty?", fragt eine Tierschützerin beim Fototermin.
Bürgermeister Bruno Wollbrink scheint der Mini-Bullterrier nicht ganz
geheuer zu sein. Er verweist auf Landrat Christian Manz. Der hat weniger
Berührungsängste und nimmt Kitty auf den Arm. Wollbrinks Bedenken sind
unbegründet: Claudia Schürmann - seit gestern Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes am Bande - hat der Hundedame schließlich Manieren
beigebracht.


image.jpg



Seit über 25 Jahren engagiert sich die Herforder Gründerin des Vereins
"Bullterrier in Not" für die berühmt-berüchtigten Kampfhunde, die sie so
aber gar nicht nennen mag. "Dabei sind so gut wie alle Beißunfälle
menschengemacht", erklärt die Fachfrau. "Die Kompetenz des Halters und der
verantwortungsvolle Umgang mit dem Tier sind das A und O."




Vor zahlreichen Mitgliedern und Förderern des bundesweit agierenden Vereins
überreichte Landrat Christian Manz der 47-Jährigen gestern im Rathaus die
Auszeichnung. "Und symbolisch sind ja auch die dabei, um die es hier geht",
sagte Manz mit Blick auf die zahlreichen Vierbeiner im Saal.


Tierschützer, so stellte Manz fest, habe man bei der Verleihung des Ordens
schon häufiger zu Gast gehabt. "Aber in dieser Facette ist das eher
ungewöhnlich", sagte der Landrat, "jeder weiß, dass das ein heikles Thema
ist." Umso wichtiger sei es, dass es Menschen wie Schürmann gebe, die sich
in diesem Bereich engagierten.


Schürmanns Tierliebe führte 1996 zur Gründung des bundesweit agierenden
Vereins "Bullterrier in Not". Auf zwei Höfen in Herford und Kalletal hält
der Verein Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire
Bullterrier und Pitbulls. Zeitweise leben bis zu 40 Hunde unter artgerechten
Bedingungen bei ihr. Ziel ist, die Tiere zu reintegrieren.


Schürmann ist auch Ansprechpartnerin des Veterinäramtes des Kreises, wenn es
um die Beurteilung von Hundeverhalten und die Einschätzung möglicher
Gefährlichkeit geht. Einschätzen muss sie aber auch die Tauglichkeit
möglicher Hundehalter in spe, die sich für einen ihrer Schützlinge
interessieren. "Unsere Klientel ist ein größeres Problem, als die Hunde",
sagt Schürmann und erzählt von Anwärtern mit "zweifelhafter Motivation, sich
einen ,Kampfhund¹ zu halten". Wenn sie dann Absagen erteile, gebe es
mitunter empfindliche Reaktionen.


Nach Inkrafttreten der Landeshundeverordnung im Jahr 2000 konzipierte sie
mit dem Veterinäramt die Durchführung und Auswertung von Verhaltensprüfungen
bei Hunden. Als Sachverständige erstellt sie für das Veterinäramt Gutachten
zur Befreiung von Maulkorbzwang oder Leinenpflicht.


Schürmanns tägliche Arbeitszeit beträgt häufig 15 Stunden und mehr. Darüber
hinaus steht sie ratsuchenden Hundebesitzern telefonisch oder nach Absprache
auch persönlich zur Verfügung und sammelt Spenden und Sachgüter für den
Verein. Für den Fulltime-Job bekommt sie vom Verein ein bescheidenes Gehalt,
"das gerade so zum Leben reicht". Schürmann denkt nicht daran, sich auf
ihrer Auszeichnung auszuruhen. Ihre Zukunftspläne: "Wir wollen eine Art
Begegnungsstätte für Menschen und Hunde etablieren, um Aufklärungsarbeit zu
leisten und eine Versachlichung des Themas zu erreichen."
 

Malia

Super Spürnase
Ich freu mich für Claudia.

Wir haben schon 2 ganz tolle Jungs von ihr bekommen und hatten nie probleme. (Nur mit den doofen Menschen)

lg.
erika
 

ingomops

Petra
da wird mir ganz warm ums herz .... ich bin mit bullterriern groß geworden.... ich liebe diese hunde.
herzlichen glückwunsch !!!!
 
Zurück
Oben